Montag, 13. Juli 2015

Wir leben in spannenden Zeiten

Ist euch bewusst, in welch spannenden Zeiten wir leben? Wir sind jene, die irgendwann gefragt werden: "Warum habt ihr das zugelassen"?

- Die Rechten werden stärker, sogar Neonazis trauen sich wieder offen und ungestraft ihre Parolen zu verbreiten.
- Ein Staat wird ohne Krieg übernommen, seine Souveränität kurzerhand entzogen, weil Geld mehr zählt als Menschen.
- Alle Menschen stehen unter Generalverdacht und deswegen rechtfertigt es sich, sie in jeglicher Hinsicht zu überwachen.
- Menschen sterben bei der Flucht aus Krisengebieten, oft kurz vor dem rettenden Ufer. Dabei schauen wir nicht nur zu, sondern gegen jene die es trotzdem schaffen wird demonstriert und auch Gewalt ausgeübt. Der Staat schweigt dazu und liefert Waffen in die Krisengebiete.
- Das Volk wird ärmer, die Reichen reicher.
- Tiere werden in Massen gehalten, gequält, entwürdigt
- Kinder dürfen keine Kinder mehr sein, sondern werden praktisch ab dem Kindergarten der Leistungsgesellschaft eingeordnet
- In manchen Ländern verhungern Menschen, in anderen werden tonnenweise Lebensmittel weg geworfen.

Das und vieles mehr beschäftigt die Welt. Vor allem aber unsere Gesellschaft. Weil die die sind, die "haben". Wer hat kann leichter etwas ändern als jener, der nichts hat. Theoretisch.

Praktisch?
Was werden wir sagen, wenn wir gefragt werden: "Warum habt ihr das zugelassen"? Die Antworten sind vielfältig, sie sind wahr und trotzdem klingt alles ein bisschen billig.

- Weil wir in erster Linie damit beschäftigt waren, uns gegenseitig in Diskussionen verbal die Köpfe einzuschlagen. Beschäftigt damit waren, Andersdenkende immer für ein bisschen dümmer als sich selbst zu halten.
- Weil wir zu viele Medien hatten, die nicht berichteten, sondern Meinungen und Wertungen verteilten. Und wir diese oft annahmen, ohne weiter drüber nachzudenken.- Weil wir damit beschäftigt waren, unser bisschen Besitz gegen jene zu schützen, die noch viel ärmer waren. Vielleicht weil unbewusst die Angst dabei war, auch mal so enden zu müssen.
- Weil viele es sogar gut fanden, was da passierte. Es aktiv und passiv unterstützten.
- Weil wir andere Dinge zu tun hatten. Das Kind in die Förderstunde zu bringen, das billige Steak auf den Grill zu werfen, das neueste Spiel am Smartphone auszuprobieren. 
- Aber auch damit, uns und unsere Familien zu ernähren,, was immer schwerer wurde.
- Weil ja alles gar nicht so schlimm war, schließlich ging es uns und den Nachbarn noch ziemlich gut. Also was solls.

Bestimmt gibts noch andere Gründe, bessere Gründe. Sogar nachvollziehbare Gründe. Aber taugen die als Antwort auf die Frage "Warum habt ihr das zugelassen"?


So also stirbt die Freiheit, unter tosendem Applaus“.

Padamé Amidala

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